Nachruf auf eine unermüdliche Kämpferin für einen gerechten Frieden in Palästina

Seit vielen Jahren war das Engagement für die gerechte Sache der PalästinserInnen unser gemeinsames Anliegen. Wir haben Paula als Gründerin und Vorsprecherin der Frauen in Schwarz Österreich Anfang der 2000er Jahre kurz nach Beginn der zweiten Intifadfa kennengelernt. Sie und ihre MitstreiterInnen haben sich energisch und entschlossen in der Wiener Öffentlichkeit gegen die Menschenrechtsverletzungen an den PalästinenserInnen eingesetzt. Etwas später ist auch die von ihr mitbegründete Initiative European Jews for a Just Peace in Palestine öffentlich für einen gerechten Frieden im Nahen Osten eingetreten und hat insbesondere gegen den delegitimierenden Vorwurf des Antisemitismus, der immer stärker gegen die Palästina-Soldaritätsbewegung in Stellung gebracht wurde, angekämpft.

 

Oft haben sich unsere Wege gekreuzt, oft sind wir gemeinsam gegangen, auf vielen Demonstrationen, Kundgebungen, Veranstaltungen, Initiativen – so fanden wir uns im Personenkomitee „Gaza muss leben“ zusammen. Natürlich gab es auch Differenzen, unterschiedliche Methoden, verschiedene Vorstellungen, und auch Konflikte. Doch die Proteste gegen die zahllosen Massaker an den PalästinenserInnen, die Jahrestage des Beginns der zweiten Intifada, die Blockade gegen den Gazastreifen haben die Wiener Palästina-Solidaritätsbewegung vereint und Paula sowie die anderen Frauen in Schwarz waren aus ihr nicht wegzudenken.

 

In einem öffentlichen Umfeld, das von Jahr zu Jahr feindlicher wurde, das den Widerstand der PalästinenserInnen immer stärker delegitimierte und jedwede Solidarität zunächst unter den Generalverdacht des Antisemitismus stellte und später zunehmend an den Rand der Kriminalisierung drängte, spielte Paula eine zunehmend wichtige Rolle. Sie ließ sich nicht mundtot machen, weder von diesem feindlichen Umfeld, von den aggressiven Anschuldigungen, den immer enger werdenden öffentlichen Räumen, oder von der ausdünnenden Palästina-Solidarität. Unermüdlich und trotz schlechten Gesundheitszustands führte sie Mahnwachen im Zentrum Wiens durch, organisierte Filmvorführungen, Veranstaltungen und schrieb zahllose Protestbriefe.

 

Paula wird uns als Mensch und als Aktivistin als Vorbild in Erinnerung bleiben. Ihr Engagement, ihre Durchsetzungskraft und ihre Ausdauer waren bewunderswert. Es gilt, ihr Werk fortzusetzen.

Freiheit für Palästina!

 

In Erinnerung an Paula Abrams-Hourani und ihr großes Engagement besonders für die Menschen in Gaza werden Frauen in Schwarz (Wien) eine Sammel-Spende an Spitäler in Gaza senden, die dringende Medikamente und medizinische Ausrüstung etc. benötigen. In Paulas Namen laden wir Sie ein, dafür zu spenden.

Überweisungen bitte auf das Bankkonto bei Deniz Bank:

IBAN: AT07 1965 0042 1403 4550

BIC: ESBKATWW

Lautend auf Dr. Angela Waldegg