Die palästinensischen Flüchtlinge und ihr Recht auf Rückkehr – eine hochaktuelle Frage

Samstag, 02.04.16, 19.30 Uhr

Begegnungszentrum AWO-Ost

Ostendstr. 83, 70188 Stuttgart

Es gibt Essen und Getränke

Der Eintritt ist frei

 

„Flüchtlingskrise“ – das ist derzeit zentrales Thema in fast allen politischen Diskussionen. Dabei denken die meisten zunächst an den Syrienkrieg und an den Irak. Doch die Region ist seit fast 70 Jahren mit einer „Flüchtlingskrise“ konfrontiert.
 

 

Die Gründung des Staates Israel war verbunden mit der systematischen, gewaltsamen Vertreibung von 85% der palästinensischen Bevölkerung durch zionistische militärische Einheiten. Heute lebt die Mehrheit der 7 Millionen palästinensischen Flüchtlinge vor allem in der Region des so genannten Nahen Ostens. Die zionistische Bewegung eignete sich mit den Mitteln der ethnischen Säuberung 94 % des Bodens innerhalb der Grünen Waffenstillstandslinie von 1948 an. Wesentliches Ziel der Politik des Staates Israel besteht seither darin, die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge zu verhindern.

 

Die historische Katastrophe von 1948 – die palästinensische „Nakba“ - ist überall spürbar. Etwa 300 000 Palästinenser mit israelischem Pass sind sogenannte interne Flüchtlinge. Obwohl sie Staatsbürger sind, wird ihnen die Rückkehr zu ihrem ursprünglichen Wohnort verwehrt. Zwei Drittel der Einwohner des völlig überbevölkerten Gazastreifens sind Flüchtlinge. Zehntausende der Flüchtlinge, die in den letzten Monaten vor allem Syrien, Irak, aber auch aus dem belagerten Gazastreifen nach Europa kamen, sind Palästinenser. Sie wurden zum wiederholten Mal vertrieben. Flüchtlinge haben ein Menschenrecht aufRückkehr zu ihren Städten und Dörfern wo sie herkamen. Zahlreiche zentrale und menschenrechtswidrige Gesetze im kolonialen Siedler-Staat Israel dienen dazu, diese Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge zu verhindern, selbstverständlich auch im Land selbst. Doch ohne die Einlösung dieses Rechts gibt es keine menschenwürdige Perspektive im sogenannten „Nahostkonflikt“.

 

Professor Salman Abu Sittawurde im Jahr 1938 in Beer Sheva, Palästina, geboren. Er wurde im Jahr 1948 mit seiner Familie in den Gazastreifen vertrieben. Mit seinen zahlreichen Studien, zu denen der „Atlas of Palestine – 1917 to 1966“ (erschienen 2010) gehört, ist er ein führender Experte beim Thema Nakba – (Vertreibung der Palästinenser) und den
Perspektiven für die Verwirklichung der Rechte der palästinensischen Flüchtlinge. Professor Abu Sitta war 20 Jahre Mitglied des palästinensischen Nationalrats der PLO und nimmt wichtige Funktionen in
Organisationen wie Badil, Al-Awda ein, die sich mit dem Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge beschäftigen.

 

organisiert vom Palästinakomitee Stuttgart

http://www.palaestinakomitee-stuttgart.de/